🍇 Die fünf Geschmacksrichtungen – und wie sie deinen Wein verändern
Wenn es um Food & Wine Pairing geht, denken viele zuerst an Aromen – an Früchte, Gewürze oder Röstaromen. Doch bevor wir über solche Feinheiten sprechen, lohnt sich ein Blick auf das Fundament jeder Geschmackserfahrung: die fünf Grundgeschmacksrichtungen.
Sie bestimmen, wie wir Speisen wahrnehmen – und damit auch, wie Wein auf unserer Zunge wirkt. Wer sie versteht, hat den Schlüssel in der Hand, um Kombinationen bewusst zu gestalten statt dem Zufall zu überlassen.
🍯 Süße – Dessert braucht Dessertwein
Süße im Essen verändert Wein dramatisch. Wenn du ein Dessert mit einem trockenen Wein kombinierst, passiert Folgendes: Der Wein wirkt plötzlich säuerlich und dünn, seine Aromen verlieren an Frucht und Fülle.
Deshalb gilt die goldene Regel: Der Wein sollte immer süßer sein als das Gericht.
Klassiker sind edelsüße oder dessertartige Weine – etwa Muscat, Noble Late Harvest, Sauternes oder Port. Oder auch der leckere Kranskop Special Late Harvest aus Viognier Trauben! Sie umschmeicheln die Süße von Kuchen, Schokolade oder Crème brûlée, ohne gegenzusteuern.
Aber Vorsicht: Süße ist nicht gleich Süße. Auch in herzhaften Gerichten – etwa mit einer Honigglasur oder fruchtigen Saucen – kann sie vorkommen. Dann lohnt es sich, einen Wein mit einem Hauch Restzucker zu wählen, um die Balance zu halten.
🍋 Säure – das erfrischende Gegengewicht
Säure ist die Energiequelle eines Weins. Sie bringt Spannung, Lebendigkeit und Frische ins Glas – ähnlich wie ein Spritzer Zitrone über einem Fischfilet.
Säure kann Fettigkeit und Schwere ausgleichen, weshalb Weine mit hoher Säure wunderbar zu cremigen oder frittierten Speisen passen.
Allerdings sollte man aufpassen, dass das Gericht nicht saurer ist als der Wein. Sonst wirkt der Wein stumpf und verliert seine Strahlkraft.
Die besten Partner für säurebetonte Speisen sind daher Weine mit vergleichbar hoher Frische: Sauvignon Blanc, Riesling, Chenin Blanc oder kühle Chardonnays aus Südafrika oder Frankreich. Probiert zum Beispiel den mineralisch frischen Morgenster Sauvignon Blanc oder den fruchtig frischen Spier Signature Chenin Blanc!
Ein guter Tipp: Wenn du beim Kochen Zitrone oder Essig verwendest, darf auch dein Wein ruhig ein bisschen Säure haben – dann entsteht Harmonie statt Konkurrenz.
🧂 Salz – der heimliche Wein-Booster
Salz ist der unterschätzte Star beim Pairing. Es verändert die Wahrnehmung von Wein positiv, indem es Säure abmildert, Tannine zähmt und Frucht hervorhebt.
Ein Schluck Sauvignon Blanc zu salzigen Austern oder ein gereifter Chardonnay zu Parmesanchips zeigen das eindrucksvoll: Das Salz macht den Wein weicher, runder und harmonischer.
Deshalb passen salzige Speisen fast immer gut zu Wein – besonders Weißweinen mit Struktur und Mineralität oder gereiften Rotweinen, deren Tannine durch das Salz geschmeidiger wirken.
🍫 Bitterkeit – Balance statt Doppelbitter
Bitterstoffe sind tückisch: Sie verstärken sich gegenseitig. Wenn also ein Wein mit kräftigen Tanninen auf ein bitteres Lebensmittel trifft – etwa Rucola, Grapefruit, Artischocken oder dunkle Schokolade – potenziert sich das Bittere. Das Ergebnis: der Wein wirkt hart, metallisch oder unangenehm trocken.
Die Lösung: Weiche, fruchtige Weine mit wenig Tannin.
Ein samtiger Merlot, ein runder Pinot Noir oder ein fülliger Shiraz passen deutlich besser. Auch Weißweine mit milder Säure können gut funktionieren, vor allem wenn sie eine gewisse Restsüße oder Reife haben.
Ein Tipp für Schokoladenfans: Ein kräftiger, leicht süßer Rotwein (z. B. ein Pinotage mit Schokonoten oder ein Ruby Port) kann Wunder wirken – die Süße der Schokolade balanciert die Bitterkeit des Kakaos.
🍄 Umami – der tiefe, herzhafte Geschmack
„Umami“ stammt aus dem Japanischen und beschreibt den herzhaften, vollmundigen Geschmack, den wir bei Pilzen, gereiftem Käse, Tomaten, Sojasauce oder Fleischbrühe wahrnehmen.
Er sorgt für Tiefe und Komplexität – stellt aber auch besondere Ansprüche an den Wein.
Umami kann Weine herber oder leerer erscheinen lassen, weil es Tannine und Säure stärker betont. Darum sind Weine mit viel Struktur und wenig Tannin hier im Vorteil.
Gut funktionieren gereifte Rotweine mit weichen Tanninen, Chardonnay mit etwas Holz, oder auch umami-betonte Weißweine wie reifer Chenin Blanc.
Die Kunst liegt darin, Wein und Speise so zu kombinieren, dass sie sich gegenseitig Tiefe verleihen – statt um Aufmerksamkeit zu konkurrieren.
🍷 Fazit: Geschmack verstehen, Balance schaffen
Food & Wine Pairing ist keine Raketenwissenschaft – aber es ist pure Chemie auf der Zunge.
Wenn du die fünf Geschmacksrichtungen kennst und ihre Wirkung verstehst, kannst du bewusster kombinieren und aus jedem Glas mehr herausholen.
Am Ende geht es nicht darum, Regeln auswendig zu lernen, sondern zu verstehen, warum bestimmte Paarungen funktionieren.
Und genau das macht das Spiel zwischen Wein und Essen so spannend – jedes Gericht, jeder Wein ist eine neue Gelegenheit, Geschmack zu entdecken.
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Lies auch unseren ersten Blogbeitrag zu den Basics von Food & Winepairing.



